Durchschnittliche Wochenarbeitszeit
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland lag 2016 bei 41 Stunden, so hat es das Statistische Bundesamt im September 2017 bekanntgegeben. Dabei arbeiten allerdings 11% aller Vollzeiterwerbstätigen mehr als 48 Stunden pro Woche (14% der Männer und 7% der Frauen). Dies vor allem bei Führungskräften der Fall. Bei den Selbstständigen scheinen mehr als 48 Wochenstunden fast zur Regel zu gehören: 51% und damit mehr als die Hälfte aller Selbstständigen arbeiten durchschnittlich länger als 48 Stunden pro Woche. Bei Angestellten sind es hingegen nur etwa 6%.Unterschiede in Voll- und Teilzeit
Hierzu kursieren durchaus verschiedene Angaben. Oftmals wird eine "gewöhnliche Wochenarbeitszeit" von 31,5 Stunden pro Woche benannt. Auch diese Zahl stammt vom Statistischen Bundesamt, bezieht sich aber auf den Durchschnitt aller Erwerbstätigen - also inklusive derer, die lediglich in Teilzeit arbeiten. Bei den Teilzeitkräften liegt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei 19,1 Stunden.Vergleich der Arbeitsstunden pro Woche innerhalb Europas
Über alle 28 Länder der EU arbeitete in den Jahren 2015 und auch 2016 ein Erwerbstätiger in Schnitt 37,1 Stunden. Mit 31,1 Stunden liegt Deutschland also erkennbar unterhalb dieser Marke. in 2015 lag dieser Wert mit 35,2 Stunden nur minimal darüber. Im Vergleich dazu liegt der Schnitt in den benachbarten Niederlanden mit 30,3 Stunden nochmal um einiges niedriger. Nach oben geht die Skala aber erheblich ausgeprägter. Am längsten wird in der Türkei mit fast 47 Wochenstunden gearbeitet. Insgesamt fällt auf, dass in den süd- und osteuropäischen Ländern merklich mehr gearbeitet wird, als im restlichen Europa.Land | Ø Wochenarbeitszeit |
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Niederlande | 30,3 Std |
Dänemark | 32,9 Std |
Norwegen | 33,8 Std |
Schweiz | 34,8 Std |
Deutschland | 35,1 Std |
Irland | 35,9 Std |
Schweden | 36,4 Std |
Österreich | 36,5 Std |
Vereinigtes Königreich | 36,6 Std |
Finnland | 36,7 Std |
Italien | 37,0 Std |
Belgien | 37,0 Std |
Frankreich | 37,3 Std |
Luxemburg | 37,5 Std |
Spanien | 37,7 Std |
Litauen | 38,5 Std |
Malta | 38,6 Std |
Estland | 38,4 Std |
Lettland | 38,7 Std |
Slowenien | 39,3 Std |
Portugal | 39,4 Std |
Kroatien | 39,4 Std |
Zypern | 39,1 Std |
Island | 39,3 Std |
Ungarn | 39,7 Std |
Rumänien | 39,9 Std |
Slowakei | 40,1 Std |
Tschechische Republik | 40,3 Std |
Polen | 40,7 Std |
Bulgarien | 40,8 Std |
Griechenland | 42,3 Std |
Türkei | 46,8 Std |
Arbeit am Wochenende
Ob jemand am Wochenende arbeitet, hängt ebenfalls maßgeblich von der Art der Beschäftigung ab. Bei 50,9% der Selbstständigen war der Samstag ein Arbeitstag. Der Sonntag immer noch bei 22,8%. Bei normalen Arbeitnehmern liegen diese Werte ungefähr bei der Hälfte: 23,4% arbeiteten auch am Samstag und nur 13,3% am Sonntag. Insgesamt lässt sich über die letzten beiden Jahrzehnte aufgrund der ausgeweiteten Ladenöffnungszeiten ein deutlicher Trend zu mehr Wochenendarbeit erkennen.Zweitjobquote: Immer mehr haben mehr als nur einen Job
Die Anzahl derjenigen, die mit einem Zweit- oder Drittjob ihr Gehalt aufbessern, stieg in den vergangenen Jahren ebenfalls kontinuierlich an. In den frühen 90er Jahren waren dies noch etwa 2% der Erwerbstätigen. Seit 2014 liegt ist dieser Anteil bei über 5%. Auffällig ist hier eine Betrachtung nach Geschlechtern. Waren es früher noch vornehmlich Männer, die zwei oder mehr Jobs gleichzeitig hatten, so hat sich das Bild über die vergangenen Jahre gewandelt. Im Jahr 2007 gab es einen ungefähren Gleichstand und bis heute steigt die Zweitjobquote bei Frauen stärker als bei Männern.le, Foto: StartupStockPhotos via Pixabay (CC0)